Der Frauentag wurde im Jahr 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen ins Leben gerufen. Er sollte unter anderem die Einführung des Frauenwahlrechts fördern. Im Jahr 1977 wurde er von den Vereinten Nationen als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden anerkannt.
Seitdem ist viel passiert. In Russland zum Beispiel kurbelt der Internationale Frauentag am 8. März traditionell dir Wirtschaft an. Im Durchschnitt wollen die Russen ihren Frauen, Freundinnen und Kolleginnen Geschenke im Wert von umgerechnet 72 Euro machen. Das ergab eine Umfrage laut Agentur Interfax. Der Internationale Frauentag ist in Russland ein arbeitsfreier Feiertag. In der zweitgrößten Stadt St. Petersburg forderten die örtlichen Kommunisten, eine Statue zu Ehren der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin aufzustellen - Begründerin des Frauentags.
Debatte pünktlich zum internationalen Frauentag
In Deutschland wiederum wird pünktlich zum Internationalen Frauentag wieder diskutiert: über zu wenige Frauen in Führungsetagen und zu viele Frauen in oftmals schlecht bezahlten sozialen Berufen. Das Statistische Bundesamt hat Zahlen dazu, etwa aus den Krankenhäusern: Beim Pflegepersonal betrug der Frauenanteil 2010 satte 86 Prozent.
Gleichberechtigung: Bundestag beschließt Frauenquote
Berlin - Die Frauenqoute ist verabschiedet. Der Bundestag hat das lang diskutierte Vorhaben nun mit großer Mehrheit beschlossen. Von 2016 an soll in bestimmten Großunternehmen bei der Aufsichtsratswahl eine Quote von mindestens 30 Prozent gelten.
Für den Gesetzentwurf der schwarz-roten Bundesregierung stimmten am Freitag Union und SPD. Grüne und Linke enthielten sich. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) sprach von einem "historischen Schritt" für Deutschland.
Gut hundert börsennotierte Unternehmen, in denen die Arbeitnehmer voll mitbestimmungsberechtigt sind, müssen von 2016 an bei der Besetzung von Aufsichtsratsposten den 30-Prozent-Anteil einhalten. Ansonsten muss der Posten unbesetzt bleiben.
Hoher Frauen-Anteil in sozialen Berufen
«Die meisten Frauen finden sich immer noch in Berufen mit den schlechtesten Verdienstmöglichkeiten, den schlechtesten Arbeitsbedingungen und den schlechtesten Aufstiegsmöglichkeiten», sagt Margit Göttert, wissenschaftliche Koordinatorin des Gender- und Frauenforschungszentrums der hessischen Hochschulen. Das Statistische Bundesamt bestätigt: Bei sozialen Berufen - egal ob Kindergarten, Jugendhilfe oder Altenheim - beträgt der Frauenanteil 84 Prozent.